Müllsammelaktion in und um Teisendorf
Wald- und Wanderwege von Müll befreit
Erfolgreiche Müllsammelaktion der Kolpingfamilie und des Obst- und Gartenbauvereins
Von Monika Konnert
Teisendorf: Getränkepackungen, leere Flaschen, Autoreifen, Radkappen, Plastik-Blumentöpfe, alte Zeitschriften, Zigarettenkippen, eine alte Matratze, das Ceranfeld eines Küchenherds, Säcke voller Kleinmüll und sogar eine Kloschüssel samt Deckel haben die fleißigen Müllsammler aus Teisendorf am Samstag vormittag entlang von Wald- und Wanderwegen eingesammelt.
Dem Aufruf der Kolpingfamilie und des Obst- und Gartenbauvereins zum „Ramma-damma“ waren zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde gefolgt, darunter viele jüngere Familien, die auch ihre Kinder mitgebracht haben. Es sei wichtig, dass die Kinder mitmachen, meinte Bernhard Wallner, denn so würden sie lernen, Müll nicht mehr achtlos wegzuwerfen oder dort liegen zu lassen, wo er nicht hingehört. Alle Kinder waren an diesem sonnigen Frühlingstag mit Feuereifer dabei, Müll zu suchen und mit den Greifzangen in die bereitgehaltenen Säcke zu werfen.
Um 9.00 Uhr konnten Barbara Traunsteiner seitens der Kolpingfamilie und Katja Helminger vom Obst- und Gartenbauverein fast 40 Helferinnen und Helfer am Marktplatz Teisendof begrüßen. Sie wurden mit Arbeitshandschuhen, Warnwesten, Greifzangen, Eimern und Müllsäcken ausgerüstet und in Gruppen aufgeteilt. Barbara Traunsteiner wies jeder Gruppe eine von neun genau beschriebenen Touren zu, die sie zu begehen hatte, um entlang der Wege den Müll einzusammeln. So führte zum Beispiel eine Tour von Teisendorf nach Oberteisendorf, eine weitere von Teisendorf in die Ramsau und eine dritte vom Haus Chiemgau nach Warisloh und Ufering. Natürlich durfte jeder Weg variabel verlängert oder verkürzt werden.
Die gefüllten Müllsäcke und der Sperrmüll wurden entlang der Touren an festgelegten Punkten gesammelt und zum Schluß mit einem Nutzfahrzeug des Bauhofs Teisendorf zum Pfarrheim gebracht. Dort waren inzwischen auch die Helfer eingetroffen und staunten nicht schlecht über die erhebliche Menge an Müll, die in Teisendorf und Umgebung achtlos oder mutwillig weggeworfen worden war. So habe man zum Beispiel im Aussenbereich von Gaststätten und Biergärten auffällig viele Zigarettenkippen gefunden, meinte ein Teilnehmer.
Laut Katja Helminger war die Verschmutzung und Müllmenge an Parkbuchten und Haltestellen für LKW und PKW besonders hoch. „Hier werden leere Flaschen, Getränkevepackungen und vieles mehr einfach achtlos weggeworfen, als ob es keine Abfalleimer gäbe.“ Die fleißigen Hände hatten auf ihren Touren aber auch schöne Erlebnisse, als zum Beispiel eine Bäuerin zu einer Gruppe meinte: „Danke, dass ihr das macht“ und den Kindern eine Packung Gummibärchen schenkte. Auch Radfahrer äußerten sich mehrmals lobend zur Arbeit der Müllsammler. Vielleicht findet die Initiative ja auch auf diesem Weg weitere Helfer oder Nachahmer.
Nach soviel Arbeit schmeckten Brotzeit, Getränke, Kaffee und Kuchen am Pfarrheim Teisendorf besonders gut. Teisendorfer Betriebe – Neumeier, Kern, Noppinger, Windfellner, Wieninger – hatten Lebensmittel und Getränke gesponsort. Auch andere Firmen haben die Aktion unterstützt mit Greifzangen und Gummihandschuhen (Pohlig), Müllsäcken und Arbeitshandschuhen für Erwachsene (Heehr) oder für Kinder (Raiffeisenlagerhaus Teisendorf), Servietten und Kugelschreibern (Sparkassse).
Wie sie auf die Idee zu einer solchen Aktion gekommen seien, wollte ich von den Veranstaltern wissen. Die Idee dazu sei so neu nicht, sie sei nur in Vergessenheit geraten, meinte Barbara Traunsteiner. Vor circa zwanzig Jahren hätten die Teisendorfer Verein zusammen jährlich im Frühjahr einen „Müllsammeltag“ durchgeführt. Dann sei das Ganze eingeschlafen. „Nur der Müll ist nicht weniger geworden und deshalb haben wir uns aufgemacht, gemeinsam unsere Gemeinde sauberer zu machen“. Es sei ihr und Katja Helminger als Organisatoren ein Anliegen, sich bei allen, die mitgemacht haben, bei der Marktgemeinde, die die Fahrzeuge bereitgestellt hat und bei den Sponsoren herzlich zu bedanken.
Wer den Erfolg dieses Vormittages gesehen und erlebt hat, wieviel Spaß und Freude Groß und Klein dabei hatten, gibt den beiden Vereinen für ihre Initiative recht. Und macht vielleicht beim nächsten Mal auch mit.