Ausflug zur Mandelblüte nach Mallorca
Ein Meer von weißen und rosa Mandelblüten, vollbeladene Orangen – und Zitronenbäume, Wiesen mit gelb blühendem saurem Klee und Ginster, dazu ein azurblaues Meer und sieben Tage Sonnenschein pur, Mallorca zeigte sich den Besuchern aus Teisendorf von seiner schönsten Seite. Beim Anblick des Blütenmeeres und den angenehmen Temperaturen waren die Schneeberge und der Frost von zuhause schnell vergessen.
Für ihre diesjährige Kultur- und Bildungsfahrt hatten sich die 45 Gartler aus Teisendorf einen optimalen Zeitpunkt ausgesucht. Denn auf der Mittelmeerinsel blühen jedes Jahr zwischen Januar und März rund sieben Millionen Mandelbäume. Auch die Teisendorfer konnten sich an dem Blütenmeer kaum sattsehen. Der Legende nach wurden die Mandelbäume von den Mauren im 10. Jahrhundert hier eingebracht. Ein mallorquinischer Mönch hat dann auf seinen Missionsreisen den Mandelbaum nach Kalifornien verfrachtet. Heute wiederum werden auf Mallorca viele Plantagen mit Sorten aus Kalifornien angelegt, und so schließt sich der Kreis. Dies und noch viel mehr über diese Frucht konnten die Gartler auf ihren Inselfahrten erfahren. Zum Beispiel dass die Mandel vielseitig verwendet wird für Kuchen, Liköre, Eis, Mandelmilchgetränke. Neben der Mandel wachsen auf der Insel auch unzählige Johannisbrot- und Feigenbäume- Während erstere ihr grünes Blätterkleid nicht verlieren, erkennt man die Feigenbäume an ihren kahlen Ästen, denn der Austrieb steht noch bevor. Die Schotenfrüchte des Johannisbrotbaumes werden getrocknet und gemahlen bei der Herstellung von Kuchen und Schokolade verwendet. Auch in der Kosmetik- und Pharmaindustrie sind sie dank vieler wertvoller Inhaltsstoffe sehr gefragt. Der Legende nach soll Johannes der Täufer bei seinem Aufenthalt in der Wüste dank der Schotenfrüchte dieses immergrünen Baumes überlebt haben. Der Name Johannisbrotbaum erinnert daran. Auf dem Wochenmarkt in Sineu konnten die Teisendorfer Einblicke in die Vielfalt von Obst, Gemüse, Honig und weiteren lokalen Köstlichkeiten gewinnen und natürlich auch einiges probieren oder zum Mitnehmen kaufen.
Eine ausführliche Besichtigung der Inselhauptstadt Palma mit der berühmten Kathedrale und der Festung Bellver, Fahrten in das Tramuntana-Gebige im Norden der Insel mit seinen spektakulären Steinformationen, Gebirgsdörfern, Klöstern und atemberaubenden Serpentinenstrassen, sowie in die östliche Levante gehörten zum Reiseprogramm. Zu den Highlights zählte mit Sicherheit die Besichtigung der faszinierenden Drachenhöhlen bei Porto Christo. Die 1.700 Meter lange und 25 Meter tiefe Karsthöhle beeindruckt durch die Mächtigkeit und Vielseitigkeit der raffiniert beleuchteten Stalaktiten und Stalagmiten. Ein kurzes klassisches Live Konzert am unterirdischen Martelsee rundete ein einmaliges Erlebnis ab. In punkto Kultur wird der Besuch des Kartäuserklosters in Valldemosa in Erinnerung bleiben. Dort haben der Komponist Frederic Chopin und die Schriftstellerin George Sand als Liebende einen Winter verbracht. Das von Sand geschriebene Buche „Ein Winter auf Mallorca“ wurde ungewollt zum ersten „Reiseführer“ der Insel und das so ungleiche Paar zu Vorreitern des Tourismus, von dem Mallorca heute lebt.
Mit vielen interessanten Eindrücken zur Landschaft, Vegetation und Kultur dieser nur zwei Flugstunden entfernten Insel kehrten die Reisenden zurück. Die Planung und Organisation der Fahrt in den Frühling des Obst- und Gartenbauvereins hatte, wie in den Vorjahren, in bewährter Weise Hans-Peter Greinhofer übernommen. Dass alles reibungslos und harmonisch abgelaufen ist, ist auch sein Verdienst.